Neun Stücke mit ganz unterschiedlichen Besetzungen, die zwischen 1976 und 2016 aufgenommen wurden, dokumentieren das musikalische Spektrum des Musikers Herbert Joos, der in Karlsruhe geboren wurde, also dem „Ländle“ immer treu blieb. Modern Jazz Quartett Karlsruhe, Free Jazz Meeting Baden-Baden, Hans Koller Free Sound, Vienna Art Orchestra, SüdPool-Projekt und das Trio mit Günter Lenz und Patrick Bebelaar sind einige der wichtigen Stationen, mit denen Joos in Verbindung gebracht wird und fast alle sind auf der musikalischen Zusammenstellung „The Best“ zu finden.
Ganz besonders am Herzen liegt ihm bis heute die Zusammenarbeit mit dem Radio Symphony Orchestra Stuttgart, die mit dem Titel „Why“ auf der CD dokumentiert ist. Aber auch kleine Formationen, wie das Duo mit dem Gitarristen Frank Kuruc, sind dabei und es ist die Zusammenarbeit mit dem legendären österreichischen Saxofonisten Hans Koller ebenso festgehalten, wie die mit dem aussergewöhnlichen Vienna Art Orchestra, wo Joos seinen Stammplatz hatte.
Trompete, Kornett, Flügelhorn, Alphorn – eine ganze Bandbreite an Klangfarben präsentiert Herbert Joos auf „The Best“ – ein Spektrum aus 40 Jahren musikalischen Schaffens. Nicht zuletzt ist auch ein Titel dabei, der ganz aktuell ist und eigens für diese Zusammenstellung eingespielt wurde: „The Change Of Beauty“ heisst das Stück, das er mit Patrick Bebelaar (Klavier) und Frank Kroll (Kontrabassklarinette) im Sommer 2016 aufgenommen hat. Klar wird mit dieser Kompilation: Herbert Joos ist stets sehr unbeirrbar seinen Weg gegangen, ohne jegliches Zugeständnis an kommerzielle Schnellebigkeit.
Wer Joos und seine Musik kennt, dem ist klar, daß hier kein gefälliger Melodiereigen präsentiert wird. „Herbert Joos, eine barocke Erscheinung, ist ein Mann voller Lebenslust und zugleich ein Melancholiker. Es sind die dunklen, die zwielichtigen Stimmungen, die ihn faszinieren. Ein strahlend blauer Himmel würde ihm bald langweilig werden. Er findet seine Themen zwischen Abenddämmerung und Anbruch der Nacht, zwischen Finsternis und Morgenanbruch, zwischen Licht und Schatten, zwischen leidvoller Erfahrung und Sinnesfreude“, schreibt nochmal Bert Noglik über den Preisträger.
Für Fans der Musik von Herbert Joos ist die CD, sicher ein Ohrenschmaus, für Musikfreunde, die Stimmungen, Klangfarben und Zwischentöne lieben, ganz sicher eine hörenswerte musikalische Zusammenstellung.